Stift- und Gedächnismessen

„Es ist ein heilsamer und frommer Gedanke, für die Verstorbenen zu beten.“ (Makk 12,45)

Ein jedes Mal, wenn wir miteinander Eucharistie feiern, erinnern wir uns an Jesus. Wie leicht könnten wir vergessen, welche Botschaft er uns ans Herz gelegt hat, welches Beispiel er uns vorgelebt hat, damit wir ihn nicht vergessen, feiern wir Messe. Doch die Eucharistie ist nicht nur eine Erinnerung, es ist auch aus dem Griechischen hergeleitet „Danksagung“. Wer denkt, der dankt, heisst es! Wenn wir uns daran erinnern, was Gott in unserem Leben schon alles getan hat, dann dürfen wir ihm ungeniert unseren Dank aussprechen. In der Kommunion erleben wir Gemeinschaft – mit Gott und untereinander. Aber, und dies dürfen wir nicht vergessen, jede Eucharistie verbindet uns auch mit allen Christen weltweit – mit der Gesamtkirche und gleichzeitig auch mit den Gläubigen, die uns im Leben und im Sterben schon vorausgegangen sind. Wenn wir Messe feiern, dann sind wir verbunden mit Gott, mit den Mitfeiernden, mit allen Christen weltweit und auch mit unseren Verstorbenen.

Vom frühchristlichen Brauch, Speisen und andere Gaben zur Messe zu bringen sind bis heute zwei Dinge geblieben. Einerseits die Kollekte (das Opferkörbchen) am Sonntag, bei welcher Spenden für die Pfarrei, für karitative Werke oder auch für wohltägige Institutionen gesammelt werden. Geblieben ist als Zweites auch, dass für die Feier der Messe eine Spende von Fr. 10.- gegeben wird, um dem Verstorbenen zu gedenken. Wir spenden eine Gedächtnismesse, damit der Priester in der Messe speziell an diese Person denkt, wenn er Jesu Tod und Auferstehung feiert und die Worte Jesu spricht „tut dies zu meinem Gedächtnis“ spricht.

Von den Fr. 10.- gehen gemäss den Weisungen des Bistums Fr. 5.- an das Bistum und Fr. 5.- an gute Werke. Dasselbe gilt auch für die Fr. 10.- die jährlich aus den Stiftmessenerträgen für Messen zur Verfügung stehen. Wenn in einer Messfeier mehrere Gedächtnissen oder Stiftmessen erwähnt werden, verläuft die Verteilung nach folgendem Schlüssel ab: Fr. 10.- für eine Messe werden nach dem oben genannten Prinzip verteilt. Für jeden weiteren erwähnten Verstorbenen werden Fr. 10.- an andere Priester (Klöster und Missionen) gesandt, damit diese eine Messe für die Verstorbenen lesen. Es wird also tatsächlich für jeden erwähnten Verstorbenen eine separate Messe gelesen.

Bei der Stiftmesse handelt es sich um eine einmalige Stiftung / Schenkung mit Auflagen. Die Hinterbliebenen spenden Fr. 500.-. Die Pfarrei verpflichtet sich hierfür in den kommenden 25 Jahren um den Todestag herum eine hl. Messe zu feiern. Die Stiftmesse bietet sich als eine gute Gelegenheit an, sich als Familie jährlich zusammenzufinden und so den Verstorbenen wieder aufleben zu lassen.

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