Weltgebetstag
Die Frauen aus Simbabwe sehen diese Geschichte vor dem Hintergrund der politischen Situation ihres Landes. Nach 37 Jahren Schreckensherrschaft unter Robert Mugabe gab es 2018 demokratische Wahlen, die Bevölkerung erhoffte sich einen Wandel. Auch die simbabwischen Frauen, die in dieser Zeit die Weltgebetstagunterlagen verfassten, setzten grosse Hoffnungen auf diese Wahl, was in ihren Texten zum Ausdruckt kommt. Die Situation unter dem neuen Präsidenten Emmerson Mnangagwa ist nicht wesentlich besser als vorher. Dennoch bedeuteten die Wahlen einen Aufbruch. Junge Menschen, die zum ersten Mal wählten, suchen einen Weg des Friedens und der Versöhnung. Und so verstehen auch die Verfasserinnen der Liturgie den Satz aus dem Johannes-Evangelium als Aufforderung, nicht länger „auf der Matte“ auszuharren, sondern aufzustehen, selber aktiv zu werden, die Geschicke in die eigene Hand zu nehmen und in gegenseitiger Solidarität Verantwortung zu übernehmen.
In diesem Jahr durften wir vom Frauenbund Leuk-Susten die Frauen und Männer im Dekanat zum Weltgebetstag willkommen heissen. Verbunden mit den vielen Menschen weltweit, die ebenfalls den Weltgebetstag feiern, teilten wir die Sehnsucht nach Frieden und Versöhnung der Frauen aus Simbabwe und wir hörten die Aufforderung, die uns allen gilt, aufzustehen, unsere Matte zu nehmen und unseren Weg zu gehen. Passende Lieder aus Simbabwe und Europa unterstützten uns dabei.
Bei Kaffee und Kuchen liessen wir die Feier nachklingen.
Im kommenden Jahr sind alle herzlich zum Weltgebetstag am 5. März 2021 in Salgesch eingeladen. Ein Frauenkomitee von Vanuatu, einem Inselstaat mit über 80 Inseln im Südpazifik, wird die Feier nach Mt 7,24-27 „Build on a strong foundation“ für den Weltgebetstag vorbereiten.
(Bericht von Christine Seipelt-Weber, Co-Präsidentin Frauenbund Leuk-Susten)