Die Ehe

“Habt ihr nicht gelesen, dass der Schöpfer die Menschen am Anfang als Mann und Frau geschaffen hat und dass er gesagt hat: Darum wird der Mann Vater und Mutter verlassen und sich an seine Frau binden und die zwei werden ein Fleisch sein? Sie sind also nicht mehr zwei, sondern eins. Was aber Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen.” (Mt 19,4-6)

Was bedeutet die Ehe?
Gott hat die Menschen als Frauen und Männer geschaffen und ihnen die gleiche Würde gegeben. Sie sollen sich lieben, mit Leib und Seele füreinander da sein in Freud und Leid, Kindern das Leben zu schenken und damit Anteil an Gottes Schöpfungswerk zu haben. Die Kirche wünscht, dass Männer und Frauen, die dauernd zusammenleben wollen, eine Ehe schliessen und zusammen mit ihren Kindern eine Familie bilden. Sie ist davon überzeugt, dass Ehe und Familie zu den kostbarsten Gütern der Menschheit gehören.

Wie kommt das Sakrament der Ehe zustande?
Das Sakrament der Ehe kommt durch ein vor Gott und der Kirche abgelegtes Versprechen von Mann und Frau zustande, das von Gott angenommen und besiegelt wird. Die Brautleute versprechen sich gegenseitig „die Treue in guten und bösen Tagen, in Gesundheit und Krankheit, bis der Tod uns scheidet“, und geloben einander: „Ich will dich lieben, achten und ehren alle Tage meines Lebens.“ Der Priester oder Diakon ruft den Segen Gottes auf das Paar herab. Durch da Ja-Wort des Paares wird das Sakrament der Ehe vollzogen.

Wie bereitet man sich auf die Ehe vor?
Wir freuen uns, wenn sich Paare für den Bund ihres Lebens den Segen Gottes in der Kirche holen und das Sakrament der Ehe empfangen. Auch die kirchliche Eheschliessung ist nicht ohne Formalitäten möglich, denn für die Katholische Kirche handelt es sich auch um einen rechtlichen Akt. Der Seelsorger wird deshalb im Traugespräch auch rechtliche Fragen mit dem Paar besprechen und dabei das sogenannte „Ehevorbereitungsprotokoll“ ausfüllen. Hier werden notwendige biografische Daten erfasst, die anschliessend in das Ehebuch der Pfarrei bzw. an das Taufpfarramt gemeldet werden. Auch offene Fragen, welche die notwendigen Voraussetzungen einer kirchlichen Eheschliessung betreffen, werden geklärt. Wichtig ist dabei auch das Gespräch über die Bedeutung der kirchlichen Trauung und des katholischen Eheverständnisses. Einen Teil der Gesprächszeit oder ein weiteres Gespräch können Sie den Fragen rund um die Form und Gestalt der Feier widmen: Liedauswahl, Gebete, Fürbitten... Wir empfehlen allen heiratswilligen Paaren auch den Besuch eines Brautleutekurses im Bildungshaus St. Jodern in Visp (Fachstelle Ehe und Familie). Auch eine innere Vorbereitung auf die Hochzeit tut jeder Beziehung gut.

Wo findet die Feier der Ehe statt?
Die katholische Eheschliessung ist keine Privatsache. Sie soll im Rahmen der Gemeinschaft und in einer Kirche oder in einer Kapelle stattfinden. Für die Reservation der Pfarrkirche oder einer Kapelle bitten wir Sie frühzeitig mit dem Pfarrer Kontakt aufzunehmen.      

Welche Unterlagen braucht es?
Zur Anmeldung Ihrer Trauung benötigt der katholische Partner einen Tauf- und Firmschein. Dieser wird vom Pfarramt des Taufortes ausgestellt. In der Schweiz muss jeder kirchlichen Trauung die standesamtliche Eheschliessung vorausgehen. Eine Kopie des „Familienbüchleins“ bzw. der Unterlagen, welche Ihnen auf dem Zivilstandsamt ausgehändigt wurden, sollten sie sofort nach der Zivilehe beim trauenden Seelsorger einreichen.

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