Einweihung Kapelle Gampinen
Zahllose Menschen haben mitgeholfen, viele Stunden investiert und auch den einen oder anderen Franken für die Renovierung dieses Heiligtums gespendet. Für jede Unterstützung und Mithilfe sage ich ein grosses und von Herzen kommendes Danke! Ja, sie ist wahrlich schön geworden. So freue ich mich, dass Menschen aufs Neue an diesem Gnadenort erfahren dürfen, was Bruder Klaus einst in seiner Klause im Ranft so treffend beschrieben hat: «Glauben – magische Kraft. Die das Unsichtbare gewiss macht.»
Ja, möge diese Kapelle ein Ort der Stille, des Trostes und der Ermutigung sein.
Möge uns der Schweizer Nationalheilige Niklaus von Flüe hierzu Vorbild sein!
Richtschnur und Massstab dazu sei uns stets das Bruder Klausen Gebet:
Mein Herr und mein Gott – nimm alles von mir, was mich hindert von dir.
Mein Herr und mein Gott – gib alles mir, was mich führet zu dir!
Mein Herr und mein Gott – nimm mich mir und gib mich ganz zu eigen dir!
Anbei die Predigtgedanken von Bischof Jean-Marie Lovey anlässlich der Kapellensegnung mit Altarweihe in Gampinen:
"Liebe Brüder, liebe Schwestern,
Wenn ich frage: kennen sie eine schöne Kapelle im Bistums ? Hier, an diesem Nachmittag, antworten die meisten : die in Gampinen. Sie ist eine sehr schöne renovierte Kapelle und ich danke all den Menschen die sich sehr engagiert haben, um uns einen Ort der Schönheit zu schenken. Wahrlich, ist diese Kapelle sehr schön; sie ist ein privilegierter Ort der Begegnung zwischen dem Menschen und seinem Gott.
Aber die schönste Wohnung Gottes ist das Herz des Menschen. Der Apostel Paulus hat klar betonnt: ‘’Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt? Gottes Tempel ist heilig und der seid ihr’’(v.16-17). Letzte Samstag haben wir das unbefleckte Herz Marias gefeiert. Das Herz Marias, ihr Körper, ihr Leib ist der heiligste Tempel Gottes. Gott braucht keine Kirchen. Wir sind es, die Gotteshäuser nötig haben. Kirchen, Kapellen und Heiligtümer sind Räume, die uns die Begegnung mit Gott erleichtern. Jesus, der ganz Mensch ist, fühlt sich dem Haus seines Vaters besonders verpflichtet, dem Tempel von Jerusalem.
Während der ganzen Heilsgeschichte ist Gott nicht müde geworden, sein Volk zu lehren. Er will das Verständnis dafür wecken, dass seine bevorzugte Wohnung nicht der wunderbarste Tempel ist, wie es sich König David vorstellte, und auch nicht die schönste Kirche der Welt. Mit der Zeit verstand man, dass «das nicht von Menschenhand gemachte Zelt» Jesus selber ist. Der Leib Jesu – ganz Gott – ist das grösste Heiligtum für den Lobpreis und die immerwährende Anbetung.
Jesus, der wahre Gott, ist der Tempel, in dem die Herrlichkeit Gottes wohnt. Es gibt also keinen sichereren Ort, um Gott zu begegnen, als sich dem Leib Christi zu nähern.
Wir wissen, dass sich Jesus im Evangelium immer mit den Kleinen, den Armen identifiziert. Was ihr den Kleinsten und Ärmsten tut, das habt ihr mir getan. Heute segnen wir diese Kapelle. Es ist jetzt ein heiliger Ort. Dieser Ort erinnert uns daran, dass unser Leben heilig ist. Das erinnert uns daran, dass es so viele heilige Heiligtümer gibt, wie es Menschen gibt.
Die Weihe dieser Kapelle sagt uns das erneut und ruft uns die eigene Weihe in Erinnerung. Am Tag unserer Taufe ist Gott gekommen, um in unserem Herzen zu wohnen.
Ja, Gott ist mit uns, viel stärker und näher als wir glauben. Wenn wir ihn bei uns suchen und uns von ihm finden lassen, können wir ihn nachher auch besser in den Herzen unserer Schwestern und Brüder entdecken. Amen."
Medienberichte von der Einsegnung / Einweihung der Kapelle Gampinen:
Tagesinfo Kanal 9 (ab Minute 7.41)